Cyberangriffe auf Schweizer Unternehmen im Jahr 2024 und die Rolle von Penetrationstests

Beispiele für Cyberangriffe auf Schweizer Unternehmen im Jahr 2024 und die Rolle von Penetrationstests

Da sich Cyberbedrohungen weiterhin weiterentwickeln, sind im Jahr 2024 mehrere Schweizer Unternehmen Ziel hochkarätiger Angriffe geworden. Diese Vorfälle heben nicht nur bestehende Schwachstellen hervor, sondern erinnern auch daran, wie Penetrationstests solche Risiken mindern können.

1. Zürich Insurance Group – Datenpanne

Anfang 2024 erlitt die Zürich Insurance Group eine Datenpanne, bei der sensible Kundendaten über ein kompromittiertes Mitarbeiterkonto abgerufen wurden. Der Angriff nutzte angeblich Phishing-Taktiken, die mehrere Mitarbeiter ins Visier nahmen und den Angreifern den unbefugten Zugriff auf interne Systeme ermöglichten.

Wie Penetrationstests hätten helfen können:

  • Phishing-Simulation: Regelmäßige Phishing-Simulationen durch Penetrationstests hätten Schwachstellen im Training der Mitarbeiter hinsichtlich der E-Mail-Sicherheit identifizieren können. Durch das Testen der Reaktionen der Mitarbeiter auf simulierte Phishing-Angriffe hätte das Unternehmen seine Sicherheitsbewusstseinsschulung stärken und möglicherweise die Erfolgsquote solcher Angriffe senken können.
  • Benutzerprivilegien-Management: Penetrationstests, die sich auf Benutzerzugriffsrechte konzentrieren, hätten übermäßige Berechtigungen, die Mitarbeitern gewährt wurden, aufdecken können. Sicherzustellen, dass Mitarbeiter nur die notwendigen Berechtigungen haben, würde die potenziellen Auswirkungen eines kompromittierten Kontos minimieren.

2. Universität Zürich – Ransomware-Angriff

Im März 2024 sah sich die Universität Zürich einem Ransomware-Angriff ausgesetzt, der mehrere Verwaltungssysteme lahmlegte. Die Angreifer verschlüsselten kritische Dateien und forderten ein Lösegeld für die Entschlüsselung. Dieser Vorfall führte zu erheblichen Störungen im akademischen Betrieb und dem Datenzugriff für Studierende und Mitarbeiter.

Wie Penetrationstests hätten helfen können:

  • Schwachstellenscanning und Patch-Management: Regelmäßige Penetrationstests, die automatisierte Schwachstellenscans beinhalten, hätten veraltete Software und unpatchte Systeme aufdecken können, die häufige Ziele für Ransomware darstellen. Sicherzustellen, dass alle Systeme auf dem neuesten Stand sind, hätte das Risiko einer Ausnutzung verringert.
  • Notfallübungen: Penetrationstests, die mit Notfallübungen kombiniert werden, könnten die Universität darauf vorbereiten, effektiv auf Ransomware-Bedrohungen zu reagieren. Zu verstehen, wie man infizierte Systeme isoliert und während eines Vorfalls kommuniziert, ist entscheidend, um den Schaden zu minimieren.

3. Swiss Post – Lieferkettenangriff

Im April 2024 berichtete die Swiss Post von einem Lieferkettenangriff, bei dem Drittanbieter kompromittiert wurden, was zu einem unbefugten Zugriff auf sensible Postdaten führte. Die Angreifer nutzten Schwächen in den Sicherheitspraktiken der Anbieter, um in das Postnetzwerk einzudringen.

Wie Penetrationstests hätten helfen können:

  • Bewertung des Risikos von Drittanbietern: Penetrationstests, die nicht nur interne Systeme, sondern auch kritische Drittanbieter testen, könnten Schwachstellen in der Lieferkettensicherheit aufdecken. Das Testen der Systeme dieser Partner würde es der Swiss Post ermöglichen, stärkere Sicherheitsmaßnahmen durchzusetzen.
  • Netzwerksegmentierungstests: Penetrationstests könnten auch bewerten, wie gut das Netzwerk segmentiert ist, um sich gegen laterale Bewegungen von Angreifern zu schützen. Sicherzustellen, dass kritische Systeme von weniger sicheren Verbindungen von Anbietern isoliert sind, würde das Risiko ähnlicher Angriffe verringern.

4. Credit Suisse – Distributed Denial of Service (DDoS)-Angriff

Im Mai 2024 wurde Credit Suisse von einem großangelegten DDoS-Angriff angegriffen, der die Online-Banking-Dienste überlastete und erhebliche Ausfallzeiten sowie Kundenfrustration verursachte. Obwohl die Bank DDoS-Schutzmaßnahmen implementiert hatte, stellte das Ausmaß des Angriffs die Grenzen ihrer Verteidigung auf die Probe.

Wie Penetrationstests hätten helfen können:

  • Stresstests: Penetrationstests, die DDoS-Angriffe simulieren, könnten die Wirksamkeit bestehender DDoS-Minderungsstrategien bewerten. Durch das Verständnis, wie ihre Systeme unter Druck reagieren, könnte Credit Suisse ihre Infrastruktur stärken, um größeren Bedrohungen standzuhalten.
  • Bereitschaft zur Reaktion auf Vorfälle: Die Prüfung des Notfallplans der Bank durch Penetrationstests könnte sicherstellen, dass die Mitarbeiter darauf trainiert sind, schnell und effizient auf einen tatsächlichen Angriff zu reagieren, was möglicherweise die Serviceunterbrechung minimiert.

Fazit

Die Vorfälle, die diese Organisationen im Jahr 2024 erlebt haben, unterstreichen die Bedeutung umfassender Sicherheitsmaßnahmen, einschließlich regelmäßiger Penetrationstests. Durch proaktives Identifizieren von Schwachstellen können Unternehmen ihr Risiko, Opfer von Cyberangriffen zu werden, erheblich verringern. Penetrationstests heben nicht nur bestehende Schwächen hervor, sondern helfen auch dabei, effektive Notfallreaktionsstrategien zu entwickeln, was letztlich zu einem sichereren digitalen Umfeld beiträgt.