Zürcher Polizei hat Hacking Team Software zur Überwachung eingesetzt

Die Kantonspolizei hat für rund eine halbe Million Franken Software bei der italienischen Firma Hacking Team gekauft – die Software diente zur Überwachung von Mailverkehr, Internettelefonaten oder Chats im Rahmen von laufenden Strafverfahren.

Die Software werde auch „technischen Gründen“ nicht mehr eingesetzt – die Kantonspolizei hat beim Hersteller anscheinende eine Schadenersatzforderung eingereicht um die Verluste zu minimieren.

Hacking Team selber hatte die Kunden informiert und von einem weiteren Einsatz der Software abgeraten da viele Informationen zur Software sowie Softwareteile selber durch einen Angriff auf das Netzwerk der Firma in die Hände von Hacker gelangten und diese die Informationen veröffentlicht haben.

Derzeit sind zwei RCS-Versionen von Hacking Team im Umlauf, RCS 8 mit dem Codenamen «Da Vinci» und RCS 9 unter dem Namen «Galileo» – diese wurden nur an Regierungen verkauft und bewusst so entwickelt dass sie von Virenscannern nicht entdeckt werden.

Es wird erwartet dass aktuelle Versionen von Virenscanner die Software entdecken werden – und dass Kriminelle die geleakte Software für ihre Zwecke einsetzen werden.

Ein Teil der Dateien die die Hacker von Hacking Team erbeutet haben ist hier zu finden: https://ht.transparencytoolkit.org

Geleakte Screenshots des Computers des Geschäftsführers von Hacking Team: https://ht.transparencytoolkit.org/c.pozzi/screenshots/ – er verbringt viel Zeit mit dem Schauen von Videos aller Art…

Hacking Team selber sagt dass es nur zwei weitere ernsthafte Konkurrenten im Geschäft mit der Überwachnungssoftware gebe: die deutsch-britische Gamma/Finfisher und die deutsche Firma Digitask.